Rauchen verschlechtert die Wundheilung
Eine Auswertung von 140 Studien und fast 480.000 Patienten ergab, dass ein Raucher ein um fast 4-fach erhöhtes Risiko hat, dass nach einer Operation ein Teil der betroffenen Hautstelle abstirbt. Das Risiko für eine verzögerte Wundheilung oder, dass die bereits genähte Wunde sich wieder öffnet (Wunddehiszenz) ist um das 2-fache, das Risiko für eine Wundheilungskomplikation um fast das 2,5-fache erhöht. Infektionen, Lungenkomplikationen und neurologische Komplikationen nehmen ebenfalls deutlich zu.
Um das Risiko für Komplikationen nach der Operation zu verringern wird dazu geraten, das Rauchen mindestens vier Wochen vor der Op einzustellen oder das Rauchen stark zu verringern.
Was raten Ärzte, wenn Raucher operiert werden müssen?
Vor allem langjährige Intensiv-Raucher werden es schwer haben von heute auf morgen mit dem Rauchen aufzuhören, wenn sie operiert werden müssen. Was raten Ärzte? Wie lange sollte man vor der OP mit dem Rauchen aufhören?
Eine einheitliche Empfehlung dazu gibt es tatsächlich nicht. Während manche Ärzte raten einige Stunden vor und nach der OP nicht zu rauchen, raten andere Ärzte wiederum zu einigen Wochen vor und nach der OP.
Die die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung (DLS) raten eindringlich dazu bereits einige Wochen vor der OP mit dem Rauchen aufzuhören.
Warum verschlechtert Rauchen die Wundheilung?
Rauchen erhöht den Kohlenmonoxid-Gehalt im Blut. Gleichzeitig sinkt der Sauerstoffgehalt. Da die Wundheilung jedoch Sauerstoff benötigt, wird diese durch den Mangel erschwert.
Gleichzeitig erhöht Rauchen den Puls, den Blutdruck und belastet das Herz. Die Narkose und die OP belasten jedoch auch den Organismus, der so gleich doppelt belastet wird.
Risiko senken mit Nikotinersatzpräparaten
Hilfe leisten Nikotinersatzpräparate, die zumindest das Risiko von Komplikationen der Wundheilung senken. Bereits 24 Stunden nach dem Rauchstopp beginnt das Kohlenmonoxid aus dem Blut zu verschwinden. Zudem ist der Nikotingehalt von Ersatzpräparaten geringer als der von Zigaretten, so dass Herz und Kreislauf der Patienten weniger belastet werden.
Du willst mit dem Rauchen aufhören? Hier findest du viele hilfreiche Tipps, wie du dauerhaft mit dem Rauchen aufhören kannst.
So gut geht es dir ohne Zigaretten!
- Schon nach 20 Minuten pendeln sich Puls und Blutdruck auf das normale Niveau ein. Deine Durchblutung verbessert sich.
- Nach 8 Stunden sinkt der Kohlenmonoxid-Gehalt in deinem Blut wieder auf den Normalwert. Auch der Sauerstoffgehalt normalisiert sich wieder.
- Nach 24 Stunden sinkt dein Herzinfarktrisiko.
- Nach 48 erholen sich deine Nervenbahnen und dein Geschmacks- und Geruchssinn funktioniert wieder besser. Iss etwas, das du ganz besonders gerne magst und genieße den Geschmack.
- Nach 2 Wochen bis 3 Monaten (abhängig davon, wie stark und lange du geraucht hast) stabilisiert verbessert sich deine Lungenfunktion.
- Nach 1 bis 9 Monaten werden die Hustenanfälle weniger und du solltest deutlich besser Luft bekommen. Auch deine verstopften Nasennebenhöhlen sind jetzt wieder frei.
- Nach 12 Monaten sinkt das Risiko für einen Sauerstoffmangel des Herzmuskels (Koronarinsuffizienz) auf 50 % des Risikos rauchender Menschen.
- Du hast jetzt 10 Jahre ohne Rauchen geschafft. Glückwunsch, denn jetzt ist dein Risiko an Lungenkrebs zu erkranken nur noch etwa halb so hoch wie das einer rauchenden Person. Auch das Risiko an Gebärmutterhalskrebs, Mund- und Rachenkrebs sowie Speiseröhrenkrebs zu erkranken, liegt jetzt auf dem Niveau nich trauchender Menschen.